Neues Führungsduo der Freiwilligen Feuerwehren in Eschborn

Stlv. SBI Dirk Koch (links) und SBI Stefan Leder (rechts)

Im Mai 2017 wurde Stefan Leder (31) zum Stadtbrandinspektor (SBI) der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Eschborn gewählt. Er war in den vergangenen fünf Jahren bereits stellv. SBI und tritt nun die Nachfolge von Reinhold Quehl (53) an, der seit 1997 SBI in Eschborn war und nicht mehr zur Wahl antrat. Zum neuen stellv. SBI wurde Dirk Koch (30) gewählt. Beide treten ihr Amt in Kürze nach offizieller Ernennung durch die Stadt Eschborn an. Wir möchten unser neues Führungsduo im Rahmen eines Interviews kurz vorstellen:

Seit wann und wieso engagierst Du Dich in der Freiwilligen Feuerwehr? Und was machst Du sonst beruflich?

Stefan: Ich bin im Jahr 2003 mit 17 Jahren als freiwilliges Mitglied in die Einsatzabteilung der Feuerwehr Eschborn eingetreten. Die Arbeit, die Fahrzeuge und die taktischen Herausforderungen bei der Feuerwehr haben mich so sehr in ihren Bann gezogen, dass ich mich später bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt beworben habe, wo ich seit dem Jahr 2008 tätig bin. Ich arbeite regelmäßig im Rahmen von 24-Stunden-Schichten und bin auf der Wache 2 im Gallusviertel im Einsatz, die für das Gebiet der Frankfurter Innenstadt zuständig ist.

Dirk: Ich bin hier in Eschborn auf die HvK zur Schule gegangen und habe dort im Rahmen einer Projektwoche von der Feuerwehr erfahren. Seit dem 10. Lebensjahr war ich dann in der Jugendfeuerwehr aktiv, bis ich später in die Einsatzabteilung übergetreten bin. Die Feuerwehr spielt wie bei Stefan eine wichtige Rolle in meinem Leben, so dass die eine oder andere meiner Lebensentscheidungen mit von der Feuerwehr beeinflusst wurde. Heute arbeite ich als in Frankfurt niedergelassener Rechtsanwalt.

Stefan, Du warst die letzten 5 Jahre stellvertretender Stadtbrandinspektor in Eschborn. Wie hast Du diese Zeit erlebt?

Stefan: Die Ämter des SBI’s und seines Stellvertreters sind ehrenamtlich. Sie verantworten die Feuerwehr im Stadtgebiet und bilden damit eine umfangreiche Aufgabe. In meiner bisherigen Amtszeit konnte ich die Einführung von standardisierten Vorgehensweisen bei gemeldetem Feuer in Gebäuden einführen. Diese bauen auf die bestehenden Feuerwehrdienstvorschriften auf und haben die Standortausbildung in den Eschborner Wehren der letzten Jahre maßgeblich beeinflusst. Dabei konnte ich das mir auf diversen Lehrgängen als stellv. SBI der Freiwilligen Feuerwehr und das bei der Berufsfeuerwehr angeeignete Wissen sowie die dort gesammelte Erfahrung erfolgreich auf den ehrenamtlichen Bereich übertragen und dort weitergeben.

Vor welchen Herausforderungen steht ihr zu Beginn Eurer Amtszeit?

Dirk: Die Aufgabe der Freiwilligen Feuerwehr ist es, die Einwohner der Stadt Eschborn vor Gefahren zu schützen. Diese Aufgabe wird in der Freiwilligen Feuerwehr Eschborn ausschließlich auf ehrenamtlicher Ebene wahrgenommen, was eine große Verantwortung mit sich bringt. Um für die Stadt Eschborn und ihre Bürger einen optimalen Schutz gewährleisten zu können, benötigen wir in der Feuerwehr weitere Einsatzkräfte, v. a. tagsüber. Denn dann gehen die meisten unserer Aktiven ihrem Beruf außerhalb Eschborns nach und stehen für Einsätze nicht zur Verfügung. Daher wird die Mitgliedergewinnung einer der wichtigsten Punkte für die kommenden Jahre sein.

Stefan: Wir wollen auch weiterhin die Einsatztaktiken optimieren, um mit wenigen personellen Ressourcen einen optimalen Schutz sicher zu stellen. Wir wissen, dass wir uns bei unserer Aufgabenwahrnehmung auf die Unterstützung der Stadtverwaltung und des Dezernenten für Brandschutz verlassen können. Dennoch müssen wir immer wieder neue Ideen und Konzepte entwickeln, wie wir bspw. die Feuerwehr für neue Mitglieder attraktiv gestalten und unsere aktuellen Mitglieder halten und motivieren können.

Habt ihr bereits konkrete Ansätze hierfür?

Stefan: Ein Ansatz für die kommenden Jahre wird sein, dass wir unseren Feuerwehrleuten die Möglichkeit bieten, sich stärker einzubringen und ihre Wehr mehr mitzugestalten. Wobei die Mitgestaltung damit einhergeht, mehr Verantwortung zu übernehmen sich dadurch selbst weiterzuentwickeln.

Woran macht ihr fest, dass dies erfolgreich werden kann?

Dirk: Die Mitgestaltung und Übernahme von Verantwortung kann großen Spaß bringen. Das liegt in unserem Fall nicht zuletzt daran, dass in der Feuerwehr ein Querschnitt der Gesellschaft engagiert ist. Wir haben vom Schüler über den Handwerker bis hin zum promovierten Naturwissenschaftler viele Arten von Ausbildungen und Charakteren in der Feuerwehr. Und genau das macht diese Arbeit so spannend. Die gemeinsame Arbeit und die Erfolgserlebnisse, die man in der Gemeinschaft erlebt, führen zu einem Zusammenhalt wie man Ihn sonst nicht häufig findet. Wir scherzen miteinander, streiten wenn erforderlich, wissen aber auch, dass wir uns bei Alarm alle aufeinander verlassen können.

Welche Hobbies und Interessen habt ihr neben der Feuerwehr Eschborn?

Stefan: Ich bin verheiratet und habe einen Sohn, dessen Feuerwehrbegeisterung auch schon vollkommen ausgeprägt ist. Neben der Feuerwehr bin ich auch Trainer der F2-Jugend der TuRa Niederhöchstadt.

Dirk: Ich fotografiere gerne, wodurch ich auch hier für die Feuerwehr Eschborn regelmäßig im Einsatz bin, z. B. bei der Erstellung des Kalenders zum 100-jährigen Jubiläum oder für diverse Fotos der Homepage. Daneben habe ich mit anderen Feuerwehrkameraden zusammen ein Unternehmen gegründet, das eine selbst programmierte Software, die die Arbeit der Feuerwehren und anderer Rettungsorganisationen unterstützt, programmiert hat und diese weiterentwickelt und vertreibt.

Vielen Dank für Eure Vorstellung und viel Erfolg bei der Bewältigung der vor Euch liegenden Herausforderungen.