Oldtimerfahrten für den guten Zweck

Feuerwehr sammelt 1.112,- Euro für das Team Rosalie

Dominique Kogut strahlt über das ganze Gesicht, als der stellvertretende Wehrführer der Niederhöchstädter Feuerwehr Frank Röder den symbolischen Scheck umdreht: 1.112,- Euro stehen auf der Vorderseite der großen Papptafel. „Mit so viel Geld hätte ich nie gerechnet“ – sagt die 33jährige überglücklich. Die junge Eschbornerin braucht jeden Cent davon für die Ausbildung ihres Assistenzhundes Fräulein Rosalie. Er hilft ihr den Alltag zu bewältigen – die Jacke auszuziehen oder die Wäsche aus der Maschine zu holen. Dominique Kogut ist kleinwüchsig und nutzt wegen einer Hüftdysplasie dauerhaft einen Rollstuhl.

Der stellvertretende Wehrführer Frank Röder (Mitte) übergibt zusammen mit Pressesprecher Christian Karn (links) und Dirk Glöckner von der Oldtimergruppe (rechts) den symbolischen Scheck über 1.112,- Euro an Dominique Kogut. Foto: Simon Stobbe

„Wir haben gehört, dass die zweijährige Ausbildung des Assistenzhundes mehrere tausend Euro kostet und Dominiques Leben durch Rosalie erheblich leichter wird. Da mussten wir einfach helfen“ – sagt Vize-Feuerwehrchef Röder. Gesagt, getan: An ihrem diesjährigen Tag der offenen Tür am Muttertag boten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Niederhöchstadt Rundfahrten in ihrem historischen Tanklöschfahrzeug an. Gegen eine kleine Spende konnten die Besucher in dem Oldtimer eine Spritztour durch den Ort unternehmen. Die Feuerwehrleute waren positiv überrascht von dem großen Interesse: „Von morgens bis abends ohne Pause war unser ausgemustertes TLF 16/25 an diesem Tag wieder im Einsatz. Teilweise mussten wir Abfahrtzeiten mit längerem Vorlauf vergeben. Diese enorme Resonanz war einfach toll“ – so Frank Röder und fügt an: „Wir möchten uns bei allen Besuchern und Spendern recht herzlich bedanken“. Zusätzlich hatten die Brandschützer Sparschweine während ihres Festes aufgestellt. Am Ende des Tages befanden sich in den Büchsen und der Oldtimer-Kasse rund 640 Euro.

Und die Feuerwehrleute legten spontan nach: Einige Tage später ließen sie bei ihrer gemeinsamen Jahreshauptversammlung mit der Feuerwehr Eschborn einen Hut in den eigenen Reihen rumgehen. Dabei ist dann der Rest zusammengekommen. „So viel Hilfsbereitschaft ist einfach überwältigend“ – freut sich auch Dominique Kogut. „Mit dem Geld können meine Helfer vom Team Rosalie und ich die Trainerstunden für meinen Assistenzhund für viele Monate bezahlen.“

„Fräulein Rosalie“ muss nämlich noch einiges lernen. Im Moment übt sie die Taschen der 33jährigen zu tragen und Einkäufe im Supermarkt auf das Kassenband zu legen. „Dank der Spenden der Bürger und der Feuerwehrleute kommen wir jetzt ein gutes Stück voran. Ich bin allen so dankbar“ – sagt Dominique Kogut nach der Scheckübergabe. Das Strahlen vom Anfang hat sie immer noch im Gesicht. Und mit dem fährt sie kurz darauf auch nach Hause. (ck)